Zwar ist das Parteiprogramm im Vergleich zu anderen Parteien thematisch dünn und beinhaltet gerade zu wirtschaftlichen Themen keine Stellungnahme, aber das kann sich schnell ändern. Denn die Piratenpartei hat mit der digitalen Umsetzung einer Liquid-Democracy-Plattform den Grundstein für schnelle und dynamische Entscheidungsprozesse geschaffen.
Im bisherigen trägen Pyramidensystem der politischen Volksvertreter (Repräsentative Demokratie) ist es wie in großen hierarchischen Unternehmen mit horizontalem Aufbau.
Die fehlenden vertikalen Kommunikations- und Entscheidungsstrukturen führen zu einem Stille-Post-Verfahren zwischen den Ebenen und erstarren das System mit zunehmender Größe und Problemvielfalt.
Genau das durchbricht Liquid Democracy, da nun jeder Bundesbürger neben seiner Stimmabgabe bei einer demokratischen Wahl, auch direkt an Interessengruppierung, Meinungsbildung und Entscheidungsbildung teilnehmen kann.
Die dabei möglicherweise gefährlichen Machtverschiebungen, die auch im Beitrag beschrieben werden, stellen dabei nach meiner Meinung keine größere Gefahr dar, als im aktuellen System bereits existieren.
Ganz im Gegenteil! Es wird eine Dynamisierung dieses Systems ermöglicht, die dringend notwendig ist.
"Jemand, der gute Entscheidungen trifft, darf Macht haben." - das galt schon immer, denn wir vertrauem dem, der für uns sorgt.
Aber das aktuelle Stellvertreterprinzip ist mit zunehmender Globalisierung, Innotationsgeschwindigkeit und Justierungsnotwendigkeit zu steif.
Tipp: Im dritten Teil der Sendung wird die Technokratisierung der Umweltproblematik projeziert. Wie immer in der Rubrik Uebermorgen.TV sehr interessant ausgedacht und anschaulich dargestellt, wird wieder eine Menge Zündstoff für alarmierende Gedanken und hitzige Diskussionen geliefert.